Konzept für das Gemeinsame Lernen

Anders sein ist nicht schlecht

irgendwie anders – ist spannend.


Wir verstehen uns als Schule des gemeinsamen Miteinanders.

Wir arbeiten mit Freude zusammen,

wir lernen, leben und lachen.

Allgemeines zur Inklusion

  • Die Kinder haben die Möglichkeit, mit- und voneinander zu lernen; gemeinsames Lernen fördert Toleranz, gegenseitige Rücksichtnahme und Anerkennung. So kann jeder individuell lernen.
  • Heterogenität der Kinder als Chance bzw. als Potenzial für den Unterricht und das Schulleben nutzen.
  • Inklusion gibt Kindern und Jugendlichen die Chance, frühzeitig Unterschiede zu erkennen, Akzeptanz aufzubauen, Hilfsbereitschaft einzuüben, sowie Verständnis und Respekt für die Andersartigkeit und Besonderheit der Menschen zu entwickeln.
  • der Begriff „Gemeinsamer Unterricht“ betonte die Verschiedenheit der Kinder. Der neue Begriff „Gemeinsames Lernen“ soll noch intensiver ausdrücken, dass alle Kinder von Anfang an individuell gefördert bzw. gefordert werden und zusammen, ganz ohne „Aussortierung“, lernen dürfen.
  • Inklusion ohne Separation ist der Balanceakt einer jeden Unterrichtsstunde, d.h. so viel Inklusion wie möglich und so wenig Separation wie nötig.
  • Inklusion versteht sich  als eine sinnvolle und vertiefende Erweiterung der Integration, in dem Sinne, dass alle Schüler von Beginn an in den Blick genommen werden und ihren speziellen Bedürfnissen entsprechend gefordert und gefördert werden.
  • nicht die Kinder sollen sich an die Bedingungen der Schule anpassen, sondern die Rahmenbedingungen in der Schule sollen den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden. Oft müssen sie optimiert und entsprechend ausgerichtet werden.

Inklusion – Umsetzung in der Praxis:

  • Es gibt keine klassische Rollenverteilung im „alten“ Sinn mehr!  Vielmehr arbeitet, jede Lehrerin, egal ob Grundschullehrkraft oder Sonderpädagogin gleichermaßen als vollwertige und gleichberechtigte  Inklusionslehrerin. Jeder ist somit in der Lage die gesamte Lerngruppe zu unterrichten, Kleingruppen oder auch einzelne Kinder gezielt zu fördern und entsprechend transparent fürs Team mit jedem Kind zu arbeiten.
  • Der Unterricht wird gemeinsam geplant und/oder auch aufgeteilt – arbeitsteilige Vorstrukturierung des Schulalltages ist sinnvoll und hilfreich.
  • Gemeinsam im Team werden die Inhalte der Förderpläne erarbeitet und ggf. geschrieben. Elterngespräche führt man idealerweise oft gemeinsam. Die Unterstützung der Lerngruppe gelingt so gemeinsam.
  • Alle Klassen (meist gestaffelt nach Jahrgangsteams) machen zwecks Förderplanung regelmäßige Klassen – bzw. Förderkonferenzen (ca. alle 8 -10 Wochen).
  • Bei der Unterrichtsgestaltung ist es u.a. wichtig, Lerngegenstände für die spezifische Lerngruppe bzw. das einzelne Kind noch differenzierter aufzubereiten. Alle arbeiten möglichst am gleichen Lerninhalt (leistungsdifferenziert).
    • Spezifische Aufbereitung der Materialien z.B. bei Förderschwerpunkt Sehen oder HK (bspw. im Sitzkreis vergrößerte Visualisierungen, bebilderte Plakate,…)
    • Hierbei ist die gezielte Beratung durch die Sonderpädagogen sehr hilfreich.
  • Besonders im Jahrgang 3 und 4 erhalten Kinder die zieldifferent gefördert werden, besonders aufbereitete Materialien und können genauso wie alle anderen Kinder selbstständig arbeiten.
  • Für Kinder, die zieldifferent gefördert werden, werden individuelle Lerntagebücher und Listen ähnlich der Klassenbucheinträge geführt.
  • Möglichst viel Unterricht findet im Klassenverband mit allen Kindern gemeinsam statt. Einzelne Kleingruppen werden als Förder- bzw. als Fordergruppen gebildet. Eine Durchmischung je nach individuellem Lerninhalt und Schwierigkeitsgrad kann für Kinder mit und ohne Förderschwerpunkt sehr hilfreich sein.

 

  • Wir nehmen die Kinder so, wie sie sind  als Individuen mit Stärken und Schwächen!

 

  • Ihnen zu helfen das zu tun, was sie selber schon können und genau da zu helfen wo sie nicht weiterkommen ist der Weg.

 

  • Der Erziehungsauftrag in unserer Schule sollte u.a. Störungen im Alltag, die im System Schule wahrgenommen werden, kritisch reflektieren, diese analysieren und eindeutig darauf eingehen. Hier gilt es liebevoll, zuverlässig und konsequent  angemessen zu reagieren.
  • Auch bei außerunterrichtlichen Situationen in den Pausen, beim Sport oder im Ganztag wird so zu handeln sein:
    • insbesondere bei Konflikten, in die auch Kinder mit nachgewiesenem emotionalen-sozialen Förderschwerpunkt involviert sind, ist es immer im Sinne des erziehenden Unterrichts elementar, klar bzw. eindeutig zu reagieren.
    • Freundlich und stets den Kindern zugewandt muss die Situation angemessen geklärt werden.
    • Wichtig ist, im Vorfeld mit den Kindern bestimmte Regeln zu besprechen und Verhaltensmuster abzustimmen. Hier sollten die Kinder verstehen lernen, warum dies „genau so“ wichtig ist.
    • Diese akzeptierten Hilfen gewährleisten auch, dass Schule und Unterricht gut funktionieren kann.
  • im Sinne der Lernzuwachsmessung, der Leistungserfassung, der Beurteilung und der entsprechenden Rückmeldung steht u.a. die Diagnostik im Vordergrund (bspw. wenn es um die Vorläuferfähigkeiten zu Schulbeginn geht oder im Falle einer Überprüfung des Kindes auf sonderpädagogische Unterstützung).
  • Eine individuelle Förderplanung schließt sich an.
  • Die individuelle Lern- und Leistungsentwicklung transparent zu machen, sowie die Schülerinnen und Schülern und Eltern ggf. zu beraten ist von enormer Bedeutung. Eltern, die anlass- und situationsbezogen  beraten werden sind eher bereit Unterstützungsmaßnahmen anzunehmen. Lehrpersonen haben u.a. eine beratende Funktion in Bezug auf die  Verhaltensweisen der Kinder sowie auf die erbrachten Leistungen, die in Wechselwirkung davon abhängen können. Das Vereinbaren von Konsequenzen bei Nichteinhaltung von Regeln sollten Eltern mit „ins Boot holen“. Wie Eltern sinnvoll mitarbeiten gilt es deutlich zu formulieren.
  • Das pädagogische Konzept unserer GS schließt auch das Kooperieren mit externen Beratungseinrichtungen ein (z.B. Kindertageseinrichtungen, Kinder- und Jugendärzte, der schulpsychologischer Dienst, diverse oder entsprechende Förderschulen, entsprechende weiterführende Schulen, Familien unterstützende Stellen).
  • im Sinne einer entwicklungsorientierten Zusammenarbeit geht es u.a. um die intensive schulinterne Zusammenarbeit, die immer auch die Arbeit am Nachmittag mit einbezieht und so die Angebote der OGS beeinflusst.
  • Schule und Eltern sollten bei der Erziehung in dieselbe Richtung schauen und sich als Erziehungspartner verstehen, die gemeinsam das Kind im Mittelpunkt sehen, und deshalb auch gemeinsam agieren müssen.  

  • Entstanden aus dem GU sollten folgende Bedingungen im GL nicht aufgegeben werden:
    • beim Gemeinsamen Lernen spielen viele Professionen eine Rolle und ergänzen sich.
    • Die Zusammenarbeit mit den Sonderpädagogen – aber auch mit der Sozialpädagogin – verändert die Teamstrukturen.
    • Auch therapeutische Unterstützung ist nach wie vor für viele Kinder wichtig. Die Ergotherapeutin und die Logopädin können eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Kinder spielen. Auch für sie ist die Einbindung in die Teamarbeit, die kollegiale Beratung, der regelmäßige Austausch mit den Teamkollegen grundlegend.

  • Das Bewusstsein für noch gezieltere Individualisierung muss geschaffen werden.
  • „Visionen sind wichtig“!
  • Sich täglich auf den Weg machen und gemeinsam etwas bewirken.  
  • Den Königsweg gibt es nicht. Meilensteine sind sinnvoll.

  • Folgende GL Förderschwerpunkte sind im Rahmen einer sonderpädagogischen Förderung bzw. Unterstützung bei uns vorgesehen und realisierbar:
  1. Hören und Kommunikation (§ 21)
  2. Sehen (§ 22)
  3. Körperliche und motorische Entwicklung (§ 23)
  4. Sprache (§ 24)
  5. Emotionale und soziale Entwicklung (ES) (§25)
  6. Lernen (LE) (§ 26)
  7. Geistige Entwicklung (GB) (§ 33)
  • Kinder, die Schwierigkeiten haben, kognitive Strukturen aufzubauen (Förderschwerpunkt Lernen, Geistige Entwicklung), werden nach Vorgabe zur Zeit zieldifferent gefördert

 

  • bei allen anderen Förderschwerpunkten: werden die Kinder zielgleich unterrichtet
  • Förderschwerpunkte 1- 3 können durch die enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Förderschulen bei uns unterrichtet werden. Sie erhalten über den Nachteilsausgleich speziell für sie ausgesuchte Unterrichtsmaterialien,- medien und -geräte, um ihnen eine erleichterte Teilnahme am zielgleichen Unterricht zu ermöglichen.

GL : Integration ohne Selektion

Kurze Wege – kurze Beine (Beschulung in der möglichst wohnortnahen Schule)